Weißensee kurz vorgestellt

weissensee-ortsschildDer Ortsteil Weißensee ist neben Pankow, Prenzlauer Berg, Blankenburg, Heinersdorf, Karow, der Stadtrandsiedlung Malchow, Blankenfelde, Buch, Französisch Buchholz, Niederschönhausen, Rosenthal und Wilhelmsruh einer der dreizehn Ortsteile/-lagen des im Nordosten Berlins gelegenen dritten Verwaltungsbezirks Pankow.

In südwestlicher Richtung grenzt Weißensee an den Prenzlauer Berg, in westlicher Richtung an den Ortsteil Pankow. Im Norden wird Weißensee durch Heinersdorf und die Stadtrandsiedlung Malchow begrenzt, im Osten durch Alt-Hohenschönhausen und im Süden durch Fennpfuhl, letztere beide zum Verwaltungsbezirk Lichtenberg gehörend.

Mit 793 Hektar nimmt der Ortsteil Weißensee nur knapp 7,7% der Gebietsfläche des Bezirks Pankow ein (Gesamtbezirk 10.301 Hektar). Von den im gesamten Verwaltungsbezirk gemeldeten 364.794 Einwohnern leben hier lt. Einwohnerregisterstatistik vom 30.06.2013 48.746 Menschen.

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde Weißensee an einer Handelsstraße, die Sachsen und Böhmen mit der Ostsee verband von deutschen Siedlern gegründet. Namensgebend war vermutlich der See, an dessen Ostufer das Straßendorf angelegt wurde (Weißer See, Heller See, Wittense). Dieser fischreiche See bildete die Erwerbsgrundlage der ersten Siedler.

Erstmals benannt wird Weißensee in einem Schriftstück aus dem Jahr 1242, in dem es um eine Verpfändung an Konrad von Weißensee geht, später findet Weißensee in einer Urkunde aus dem Jahr 1313 Erwähnung.

1375 wird im Landbuch Kaiser Karl IV. festgehalten, dass Weißensee bereits 58 Hufen (Gehöft mit einer Größe von 30 Morgen = 7,659 Hektar) vorzuweisen hat (davon eine Kirchenhufe und fünf Pfarrhufen).

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Kurz nach Gründung des Dorfes um 1230 wurde vermutlich bereits die erste Holzkirche im Dorfkern errichtet. Im 14. Jahrhundert erhielt das Gebäude den bis heute erhaltenen und unter Denkmalschutz stehenden Westturm aus dem für die Zeit typischen Feldsteinmauerwerk (heute Pfarrkirche Weißensee, Berliner Allee 184). Zu jener Zeit waren in erster Linie Berliner Bürger Eigentümer bzw. Pächter des Dorfes.

Der erste Gutsherr in Weißensee war der Berliner Gewandschneider

Thomas von Blankenfelde. Dieser erhielt 1486 von dem Kurfürsten Johann Cicero einem Bauernhof als Lehen. 1540 entstand das „Rittergut Weißensee“. Es wurde in der Folgezeit mehrmals geteilt, die Besitzer wechselten. Die so entstandenen Teilgüter wurden erst 1745 durch Carl Gottlob von Nüßler wieder vereint, der am Südufer des Sees ein Gutshaus errichtete. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Leberecht Pistorius Besitzer des Gutes. Er entwickelte einen Brennapparat, mit dem Kartoffelschnaps gebrannt wurde und hatte somit Anteil großen an dem wirtschaftlichen Aufschwung des Dorfes. 1859 wurde an der Stelle des Gutshauses ein herrschaftliches Gebäude errichtet und ein Park angelegt.

weissensee-altbauten1804 wurde mit dem Bau der „Provinzial Chaussee“ begonnen, die von Berlin über Weißensee bis nach Bernau führen sollte. Da die Mittel nicht ausreichten, endete die Straße vorerst in Weißensee und wurde erst 1848 bis nach Bernau verlängert.

1872 erwarb der Großkaufmann Gustav Adolf Schön das Rittergut, teilte es in Parzellen und verkaufte diese an Bodenspekulanten. Die nicht veräußerten Grundstücke wurden 1874 an die von Gustav Adolf Schön gegründete „Weißensee-Aktien-Gesellschaft“ übergeben.

Ende des 19. Jahrhunderts entstand neben der Gemeinde Weißensee die Gemeinde Neu-Weißensee. Die Einwohnerzahl beider Gemeinden zusammen lag bei gut 4500 Menschen. Die Industriebahn Friedrichsfelde-Tegel wurde 1908 in Betrieb genommen. In der Folgezeit siedelten sich hier verstärkt Industriebetriebe an, Wohnungen wurden gebaut, neue Siedlungen entstanden, Weißensee wuchs und zählte zu Beginn des 20. Jahrhunderts bereits mehr als 30.000 Einwohner.

weissensee-neubautenBis 1920 gehörte die Landgemeinde zum Kreis Niederbarnim. Mit der Bildung „Groß Berlin“ wurde Weißensee nach Berlin eingemeindet und bildete zusammen mit umliegenden Gemeinden den 18. Berliner Verwaltungsbezirk Weißensee.

Mit der Gebietsreform vom 2001 wurde Weißensee zum Ortsteil des Bezirks Pankow, der aus den ehemaligen Bezirken Weißensee, Pankow und Prenzlauer Berg gebildet wurde.

Weißensee ist mit seinen Altbauten und gelungenen Neubaugebieten, den Kleingartenanlagen und vielen Grünflächen ein beliebtes Wohn- und Ausflugsziel.

Der Park am Weißen See bietet dem Anwohner oder Ausflügler alles was das Herz begehrt. Hier finden sich diverse Spielplätze, ein Strandbad, Ruderbootverleih, ein Tiergehege mit Hirschen und eine Freilichtbühne.

Das unter Denkmalschutz stehende „Milchhäuschen“ am Weißen See gibt es bereits seit 1913. Früher wurde Ausflüglern hier Joghurt, Milch und Quark aus dem gemeindeeigenen Kuhstall angeboten. Auch heute noch ist das Lokal mit Terrasse und Blick auf den See ein begehrtes Ausflugsziel.

Das Kunst- und Kulturzentrum „Brotfabrik“ bietet allen kulturell Interessierten Unterhaltung und Kurzweil.

Am Antonplatz befindet sich ein Kino, in unmittelbarer Nähe, in der Bizetstraße, die Stadtbezirksbibliothek.

Ein Kleinstadtleben in Zentrumsnähe ist hier gegeben. Alle Belange des täglichen Lebens befinden sich in unmittelbarer Nähe und sind zu Fuß, mit dem Rad, dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.