Mahlsdorf auf einen Blick

mahlsdorf seitenstrasseMahlsdorf ist neben Hellersdorf, Biesdorf, Kaulsdorf,und Marzahn einer der fünf Ortsteile des Berliner Verwaltungsbezirks Marzahn-Hellersdorf.

Im Nordosten Berlins gelegen, grenzt Mahlsdorf in westlicher Richtung an die Ortsteile Hellersdorf und Kaulsdorf (beide zum Verwaltungsbezirk Marzahn-Hellersdorf gehörend). In südlicher Richtung grenzt Mahlsdorf an Köpenick (Verwaltungsbezirk Treptow-Köpenick). In nördlicher und östlicher Richtung schließt sich der Brandenburgische Landkreis Märkisch-Oderland an. Mit 1290 Hektar nimmt der Ortsteil Mahlsdorf gut 20 % der Gebietsfläche des Bezirks Marzahn-Hellersdorf ein (Gesamtbezirk 6174 Hektar). Von den im gesamten Verwaltungsbezirk im Juli 2014 gemeldeten 254.000 Einwohnern leben in Mahlsdorf 27.190 Menschen.

Gegründet wird Mahlsdorf als Straßendorf vermutlich Mitte des 13. Jahrhunderts. Aus jener Zeit stammt auch das Kirchenschiff der bis heute an der Hönower Straße liegenden Pfarrkirche. Die erste Erwähnung Mahlsdorfs (damals Malterstorp) findet sich in einem Schriftstück vom 25.01.1345.

Spätere urkundliche Erwähnung findet sich im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375. Hier steht geschrieben, dass Mahlsdorf 50 Hufen (Gehöft mit einer Größe von 30 Morgen = 7,659 Hektar) und 19 Kossäten (kleines Gut) vorzuweisen hat. Im Laufe der Jahre entwickeln sich daraus zwei Güter, die erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wieder vereinigt werden.

Während des 30-jährigen Krieges dezimiert sich die Bewohnerzahl drastisch und 1652 zählt man hier nur noch 3 Bauern und 3 Kossäten.

mahlsdorf mitte

1676 erwirbt der Kurfürst Mahlsdorf. Das Straßendorf wird Vorwerk des kurfürstlichen Amtes Köpenick und verbleibt bis ins 19. Jahrhundert im Besitz des Kurfürsten bzw. Königs.
1816 war bereits die Separation der zum Vorwerk gehörenden Flächen durchgesetzt worden; mehr als zehn Jahre später erfolgte nun auch die Separation des Grund und Bodens für die ansässigen Bauern. Somit entstanden unabhängig voneinander wirtschaftende Betriebe.

Das Amtsvorwerk wird 1821 an den Kaufmann und Fabrikanten Johann F. Kaapke veräußert und wird selbständiges Rittergut.

Knapp sechzig Jahre später erwirbt es Hermann Schrobsdorff, der den Gutsgarten in einen Park umgestalten lässt. Nach seinem Tod führt seine Witwe das Gut und fördert dessen Entwicklung. Infolge dessen erhält Mahlsdorf 1895 einen Haltepunkt an der Königlichen Ostbahn. 1905 bekommt das Dorf einen Gas- und Wasseranschluss, 1907 findet die Einweihung der Straßenbahnlinie statt und ab 1911 wird Mahlsdorf mit Strom versorgt. Der Ort gerät immer mehr unter den Einfluss der nahen Reichshauptstadt Berlin und zählte das Dorf 1895 nur 850 Einwohner, so waren es 1910 bereits 3891. Besonders in der Bahnhofsgegend entsteht ein vorstädtisches Wohn- und Geschäftsviertel und bildet das neue Ortszentrum. Es entstehen Gaststätten für die zahlreichen Berliner Ausflügler, mehr als 40 Gartenbaubetriebe versorgen die Berliner mit Obst, Gemüse und Blumen.

1919 kauft die Stadt Lichtenberg das Rittergut und stellt es zum Teil deren Bürgern als Siedlungsland zur Verfügung.

mahlsdorf kirchturmMit der Bildung „Groß Berlin“ im Jahr 1920 wird Mahldorf nach Berlin eingemeindet und zum Ortsteil des Bezirkes Lichtenberg. Ab 1979 gehört der Ortsteil zu dem neu gebildeten Bezirk Berlin-Marzahn, ab 1986 zum neuen Stadtbezirk Berlin-Hellersdorf. Mit der Gebietsreform von 2001 wird Mahlsdorf zum Ortsteil des neuen  Bezirks Marzahn-Hellersdorf.Das idyllische Mahlsdorf ist nicht ohne Grund eine der beliebtesten Wohngegenden von Berlin. Mitten im Landschaftsgebiet Wuhletal gelegen, lebt es sich hier beschaulich. Die zahlreichen Wald- und Wiesenflächen, Einfamilienhäuser,  Kopfsteinpflaster-Straßen und Gaslaternen geben dem Ort einen ganz besonderen Charme.

Die alte Pfarrkirche an der Hönower Straße ist das älteste erhaltene Gebäude im Ort. Der ursprünglich frühgotische Feldsteinbau wurde Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet. Die Beschädigungen, die während des Dreißigjährigen Krieges und Zweiten Weltkrieges entstanden, wurden behoben. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde Ende der 1990er Jahre umfangreich saniert und befindet sich heute in weitestgehend ursprünglichem Zustand.

Das Gründerzeitmuseum ist das zweitälteste Gebäude in Mahlsdorf und wurde 1815 als Gutshaus errichtet. Der schlichte, eingeschossige Putzbau mit Krüppelwalmdach liegt am Südende des ursprünglichen Dorfes. 1960 wurde das Museum durch Charlotte von Mahlsdorf eröffnet. Hier befindet sich die größte zusammenhängende Sammlung der Gründerzeit in Europa. Die hier ausgestellte vollständig erhaltene Lokaleinrichtung der letzten Zille-Kneipe Berlins, der „Mulackritze“, zählt sicher zu den besonderen Kostbarkeiten der Sammlung.

Der umliegende gut 17.000 qm große Gutspark mit seinem Wegesystem bildet mit dem Gebäude eine gestalterische Einheit und lädt zu Spaziergängen ein.Wer es also etwas beschaulicher mag, ist im idyllischen Mahlsdorf genau richtig. Alle Belange des täglichen Lebens sind gut erreichbar. Durch die Bundesstraße B1, die S- und U-Bahn sind die innerstädtischen Bezirke, wie auch das nahe Brandenburg schnell erreichbar.

Postleitzahlen in Mahlsdorf:
12623

Straßen in Mahlsdorf:
Siehe Marzahn-Hellersdorf