Treptow kurz vorgestellt
Treptow ist neben Plänterwald, Baumschulenweg, Johannisthal, Niederschöneweide, Altglienicke, Adlershof, Bohnsdorf, Oberschöneweide, Köpenick, Friedrichshagen, Rahnsdorf, Grünau, Müggelheim und Schmöckwiz einer der 15 Ortsteile/-lagen des Verwaltungsbezirks Treptow-Köpenick.
In nordöstlicher Richtung grenzt Alt-Treptow an Friedrichshain, nordwestlich an Kreuzberg. Im Süden wird Alt-Treptow durch Neukölln und Plänterwald begrenzt.
Mit 231 Hektar nimmt Alt-Treptow nur knapp 1,4% der Gebietsfläche des Bezirks Treptow-Köpenick ein (Gesamtbezirk 16.842 Hektar). Von den im gesamten Verwaltungsbezirk gemeldeten 242.000 Einwohnern leben hier lt. Einwohnerregisterstatistik vom 30.06.2013 11.097 Menschen.
Fast mittig in Berlin gelegen ist Alt-Treptow der nördlichste Teil des Bezirks Treptow-Köpenick. Namensgebend ist die bis 1920 selbständige preußische Landgemeinde Treptow (ursprünglich Trebkow, Trebow oder Trebikow, was im slawischen soviel wie Senke, feuchter Ort bedeutet).
Das Gebiet wurde vermutlich bereits zwischen dem 6. und 7. Jahrhundert durch Slawen besiedelt und war zeitweilig im Besitz des Templerordens, nach dessen Auflösung 1435 wurde es dem Johanniterorden übergeben, später gehörte es zu Cölln. Aus dem Jahr 1568 stammt eine Rechnung, aus der abzuleiten ist, dass zu jener Zeit in „Trebow" ein Fischerhaus existierte und hier folglich Fischerei betrieben wurde, die vermutlich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts eingestellt wurde. Bis 1653 entwickelte sich hier das „Vorwerk Treptow" (Vorwerk = landwirtschaftlicher Nebenhof eines Gutes, Befestigungsanlage).
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstehen Stallungen, Scheunen, ein Backhaus, eine Windmühle, ein Gast- und Wohnhaus, ein Brauhaus. Die Konzession für den Bierausschank wird von der Stadt Berlin erteilt. Das Gasthaus „Spreebudike" bekommt einen Saal mit Kegelbahn und einer Kaffeeschenke. Berliner Ausflügler nutzen das Angebot und machen hier Rast.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bekommt das Areal die Bezeichnung „Gutsbezirk Treptow", dessen Zentrum das „Vorwerk Treptow" bildet. An der Stelle des ehemaligen Fischerhauses (im nordöstlichen Bereich des heutigen Treptower Parks) direkt an der Spree gelegen, entsteht ein weiteres Gasthaus. Es wird nach Plänen von Carl Ferdinand Langhans errichtet und zunächst 1822 als Magistrats-Kaffeehaus eröffnet. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wird es unter dem Namen seines Pächters „Zenner" bekannt – ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel der Berliner und bis heute in Betrieb. Zwischen 1823 und 1840 werden die größten Teile der Cöllnischen Heide abgeholzt - der Treptower Park bleibt davon unberührt.
Die so entstandenen Gründstücke werden erschlossen, erstmals Straßen benannt. Gärntereien siedeln sich auf dem fruchtbaren, frisch gerodeten Gelände an, Industrie- und Handwerksbetriebe ziehen nach. Der Treptower Park wird 1874 nach Entwürfen des Berliner Gartenbaudirektors Gustav Meyer angelegt. 1876 wird aus dem Gutsbezirk Treptow die Landgemeinde Treptow und gab es Mitte des 19. Jahrhunderts hier nur etwa 100 Einwohner, so waren es fünfzig Jahre später schon über 5000.
Die so entstandenen Gründstücke werden erschlossen, erstmals Straßen benannt. Gärntereien siedeln sich auf dem fruchtbaren, frisch gerodeten Gelände an, Industrie- und Handwerksbetriebe
1896 fand auf dem Gelände des Treptower Parks die Berliner Gewerbeausstellung statt. Im Zuge der Vorbereitung dafür wurde unter anderem der öffentliche Nahverkehr ausgebaut. Zwischen Treptow und Strahlau entstand die erste Untergrundbahn, die in den letzten Tagen des 19. Jahrhunderts in Betrieb genommen wurde. Dreißig Jahre später musste er aus Gründen der Verkehrssicherheit für den Bahnverkehr geschlossen werden. Bis zu seiner Zerstörung 1945 wurde er nur von Fußgängern genutzt.
Durch den Bau des Neuköllner Schifffahrtskanals zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Standort für Brenn- und Baustoffgroßhandlungen interessant, war so doch der Transport der Güter in den Innenstadtbereich gesichert. Treptow wächst.
Mit der Bildung Groß Berlins im Jahr 1920 wird Treptow als eigenständiger Bezirk nach Berlin eingemeindet. Mit der Gebietsreform von 2001 wird Alt-Treptow zum Ortsteil des Bezirks Treptow-Köpenick.
Bekannt durch seinen Volkspark und beliebt durch seine zentrumsnahe Lage wird Alt-Treptow immer mehr zum Szene-Bezirk und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Hier findet man nicht nur Erholung, sondern auch Unterhaltung.
Die „Insel der Jugend" liegt zwischen dem Forst Plänterwald und dem Treptower Park. Über die Abteibrücke, eine Fußgängerbrücke, ist sie mit dem Spreeufer verbunden. Hier findet ganzjährig ein umfangreiches Freizeit- und Kulturprogramm statt.
Die Archenhold-Sternwarte mit ihrem 21 Meter langen Linsenfernrohr ist ebenso ein Besuchermagnet wie auch das Sowjetische Ehrenmahl im Treptower Park.
Die Skulptur „Molecule Men" von Jonathan Borofsky kann man nur aus der Ferne betrachten. Sie ragt zwischen der Oberbaumbrücke und der Elsenbrücke aus der Spree und besteht aus drei 30 Meter hohen, sternförmig angeordneten Männerfiguren aus gelochten Aluminiumplatten. Sie kennzeichnet den Punkt, an dem Treptow, Friedrichshain und Kreuzberg aufeinandertreffen.
Ganz in dessen Nähe befindet sich das Veranstaltungsgelände um die Arena Berlin. Hier gibt es Messen, Konzerte, Partys und Theater.
Der Treptower Hafen ist die Hauptanlegestelle der Stern- und Kreisschifffahrt und ein beliebtes Ausflugsziel, ebenso wie der Plänterwald und der angrenzende Treptower Park mit seinen Cafés und Restaurants. Hier befindet sich auch das bereits erwähnte Gasthaus „Zenner".
Postleitzahlen in Treptow: 17087, 17091
Straßen in Alt-Treptow:
Abteibrücke, Alt-Treptow, Am Flutgraben, Am Treptower Park, An den Treptowers, Beermannstraße, Bernhard-Langwaldt-Weg, Bouchéstraße, Bulgarische Straße, ehem. Görlitzer Bahn, Eichenstraße, Elsenbrücke, Elsenstraße, Fanny-Zobel-Straße, Grabowstraße, Heidelberger Straße, Hoffmannstraße, Isingstraße, Jordanstraße, Karl-Kunger-Straße, Kastanienallee;Treptower Chaussee, Kiefholzstraße, Krüllsstraße, Lexisstraße, Lohmühlenstraße, Martin-Hoffmann-Straße, Mengerzeile, Obere Freiarchenbrücke, Onckenstraße, Parkwegbrücke, Platz am Spreetunnel, Plesser Straße, Puschkinallee, Schmollerplatz, Schmollerstraße, Sinsheimer Weg, Treptower Brücke, Uferpromenade, Wiesenufer, Wildenbruchstraße