Die Beletage (französisch bel étage das ‚schöne Geschoss') war das bevorzugte Geschoss eines adligen oder großbürgerlichen Wohnhauses beziehungsweise die am besten ausgestattete Wohnung.

Die aus dem Französischen eingedeutschte Bezeichnung kam in der Gründerzeit auf.

Schon in mittelalterlichen Bürgerhäusern lagen die Wohnräume im Obergeschoss, während im Erdgeschoss Wirtschaftsräume, Lager und Läden untergebracht waren.

Nach diesem Muster wurden auch gründerzeitliche Villen angelegt, die den Repräsentationsansprüchen des aufkeimenden Bürgertums entsprachen, sowie repräsentative städtische Mietshäuser. Das erste Obergeschoss im Mietshaus zeichnete sich dadurch aus, dass es vom kalten und feuchten Grund des Erdgeschosses und dem Geschehen der Straße entfernt, der Zugang aber über ein häufig repräsentatives Treppenhaus leicht möglich war.

Deshalb hatte das erste Obergeschoss die höchsten Räume und war in der Regel am besten ausgestattet. Innen und außen war es am aufwändigsten durchgestaltet, zum Beispiel durch Balkon oder Erker an der Fassade, Stuckverzierungen an den Decken und gegebenenfalls sogar einen separaten Eingang.

 


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