Als Obergeschoss oder Stock bezeichnet man alle Geschosse über dem Erdgeschoss und unter dem Dachgeschoss. Bei mehr als einem Obergeschoss nummeriert man die Geschosse. Die Form der Nummerierung von Geschossen unterscheidet sich von Region zu Region.

Es gibt zwei Arten der Zählung:

  • Die Zählung der Geschosse beginnt mit dem ersten Obergeschoss, also dem ersten oberhalb des Erdgeschosses liegenden Geschoss. Das ergibt folgende Zählweise: Erdgeschoss, dann 1. Obergeschoss /1. Stock(-werk), dann 2. Obergeschoss /2. Stock(-werk) usw.[2] Der Begriff „Stock" bzw. „Stockwerk" ist vorrangig bei dieser Art der Geschosszählung anzutreffen und ist daher meist mit „Obergeschoss" gleichzusetzen. Diese Art der Nummerierung ist weitgehend in Europa, Afrika, Südamerika und Australien üblich.
  • Die Zählung der Geschosse beginnt mit dem Erdgeschoss. Das ergibt folgende Zählweise: Erdgeschoss (= 1. Geschoss /1. Etage), dann 2. Geschoss /2. Etage, dann 3. usw. Das Wort „Etage" ist im deutschen Raum vorrangig bei dieser Art der Geschosszählung anzutreffen, obwohl in Frankreich „étage" bei der Nummerierung der Geschosse im Sinne von „Obergeschoss" verwendet wird. Diese Form der Nummerierung ist vor allem in den USA, in der ehemaligen Sowjetunion, in Japan und in China üblich. Auch in Deutschland findet sie zum Beispiel im badischen Teil Baden-Württembergs gelegentlich Anwendung. In der DDR war sie ebenfalls sehr geläufig. Sie ist bei der Nummerierung von Räumen nach den Etagen vorteilhaft: Im Untergeschoss beginnen die Nummern mit 0, im Erdgeschoss mit 1 etc. Bei der ersten Variante ist die Zählung der Untergeschossräume schwierig (manchmal mit 00... oder durch Verkürzung der Stellenanzahl), wenn nicht ein Minuszeichen verwendet wird.

Das erste Obergeschoss war im historischen Wohnhausbau meist das mit der größten Raumhöhe und der prächtigsten Ausstattung, daher die Bezeichnungen „Piano nobile" (italien., v. a. im 17. Jahrhundert) oder „Beletage" (franz., v. a. im 18./19. Jahrhundert).

 

 


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