Dächer lassen sich unter anderem nach ihrer Dachform einteilen. Viele Dächer sind jedoch Kombinationen aus verschiedenen Konstruktionen, Formen oder Mischformen, sowie aus mehreren Formen zusammengesetzte Dächer.

 

Allgemein wird in der menschlichen Siedlungsgeschichte zwischen zwei grundlegenden Dachformen unterschieden: Das flache Dach und das geneigte Steildach. Flachdächer findet man besonders in trockenen, warmen Siedlungsräumen, das geneigte Dach dagegen in Gegenden dieser Erde, die feuchten und wechselnden Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Das flache Dach wurde ursprünglich nicht ausschließlich als reiner Witterungsschutz genutzt, sondern diente zugleich als Aufenthaltsbereich, Wassersammelstelle, Verschattung oder Aussichtsplattform (Pueblo-Bauform in Nordamerika). Das Steildach diente hingegen zunächst als geneigte Ebene, mit der Regenwasser leicht abgeführt werden konnte, und später als zusätzlicher Schutz vor Feuer (harte Bedachung). Diese Dachform ist vor allem in den intensiv klimatisch geforderten Kulturregionen im Norden und Süden Europas und Asiens (China, Japan) anzutreffen. Durch Kolonisation trugen die Eroberer, vor allem aus dem alten Europa, diese Dachform mit in die „Neue Welt" Südamerikas beziehungsweise in die von ihnen unterworfenen Gebiete. Dort wurde sie vor allem an Kirchen- und Sakralbauten ausgeführt.

Flachdach – ebene oder nur leicht (bis 10 Grad) geneigte Dachfläche

  • Plattformdach, ein ebenes Flachdach ohne Dachneigung (im Unterschied zu Flachdächern mit geringem Neigungswinkel)

Geneigtes Dach

  • Berliner Dach, asymmetrische Dachform mit steiler Dachhälfte an der Schauseite
  • Bogendach, leicht gewölbtes Dach (flacher als das Tonnendach)
  • Faltdach, ähnlich dem Rhombendach, aber mit nach innen „gefalteten" Rauten
  • Glockendach, oben konvexer und unten konkaver Helm
  • Grabendach, Aneinanderreihung von Schmetterlingsdächern
  • Halbtonnendach, Dach in Form eines liegenden Viertelzylinders, ähnlich wie das Pultdach mit höherer Wand an der Firstseite
  • Kegeldach, kegelförmiges Dach
  • Klebdach, an die Fassade «geklebt» zum Schutz der Fenster vor der Witterung
  • Krüppelwalmdach, Walmdach mit verkleinertem Walm
  • Kuppeldach, Dach in Form einer Kuppel
  • Mansarddach, Dachform mit im unteren Bereich steilen, im oberen Bereich flachen Dachflächen
  • Paralleldach oder Muldendach, Aneinanderreihung von Satteldächern
  • Pultdach, einzelne schräge Dachfläche
  • Pyramidendach, Zeltdach über quadratischem Grundriss
  • Rhombendach oder Rautendach, besteht meistens aus vier Rauten und vier Giebeln über quadratischem Grundriss
  • Ringpultdach, Pultdach über kreisförmigem Grundriss (in der Regel Teil eines Turmdaches)
  • Satteldach, klassische Dachform aus zwei geneigten Dachflächen, die im First aufeinandertreffen
  • Schleppdach, Erweiterung einer Dachfläche über die Traufe hinaus, ähnlich dem Pultdach
  • Schmetterlingsdach, zwei Dachflächen mit gemeinsamer, innenliegender Traufe und zwei Firsten an den Außenseiten (umgekehrtes Prinzip des Satteldaches)
  • Sheddach, sägezahnförmige Reihung von zwei unterschiedlich steilen Dachflächen (oft bei Fabrikhallen)
  • Tonnendach, Dach in Form eines liegenden Halbzylinders
  • Walmdach, Dach mit vier Dachflächen, anstelle eines Giebels sind die Schmalseiten ebenfalls abgeschrägt
  • Zeltdach, mehrere einander zugeneigte Dachflächen
  • Zollingerdach, eine Zwischenform von Mansarddach und Tonnendach
  • Zwiebelhelm, oben konkaver, unten konvexer Helm

Freigeformtes Dach: Schalen, Kuppeln, andere geometrische Formen, völlig freie Formen der modernen Architektur

 


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Dachformen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creativ Commons Attribution/ShareAlike.